Peter Veit
Geschichten vom Alphahund Omega
ISBN: 978-3-85415-233-0290 Seiten, brosch., neuwertig, erschienen 1998
„um in einen beschwörenden kont(r)akt mit der universalität der bücher, aller bücher zu treten, ist alphahund zum teil eine montage von anfangs -u. endsätzen aus ca. 4000 büchern u. a. publikationen. das zitierte material wurde zum teil verfremdet, verändert, gekürzt oder verlängert, so wie es gerade notwendig erschien. zusätzliche spontane einfälle wurden genauso aufgenommen wie eigene textabschnitte und können als verbindung oder das gegenteil davon angesehen werden (müssen aber nicht).
viele sätze von alphahund sind als versatzstücke, als klischees anzusehen, so wie der ausdruck von der drucktechnik her in verwendung ist. ausserdem gibt es nur „absichtliche fehler“.
alphahund ist in erster linie ein virtueller, ein als-ob-text, als ob es zusammenhänge gäbe, als ob eine herkömmliche prosa ansetzte, tut der text doch immer wieder von neuem so, als stellte sich ein zusammenhang ein & her, der jedoch in wirklichkeit im nächsten moment schon wieder zersickert. ja letztlich ist es das zersickern der prosastrukturen, der fassbarkeiten, das sich selbst darstellt, in dieser gelegten künstlichkeit zeigt sich seine (de)struktur(ierung).
worte zerbrechen in ihre einzelteile, morpheme, die nicht mehr den alten sinn zusammensetzen, sondern in einen neuen übergehen können (dürfen, müssen), einen sinn, der aber dennoch eine, wenn auch vielleicht weit oder ganz nah hergeholte relevanz zur früheren bedeutung beinhalten mag oder soll.
eine zentrale rolle kommt den kapitelüberschriften zu. sie können einmal als leitmotive, das andere mal als haltungsstandpunkte des augenblicklichen verweilens des verursachers in seiner ihn umgebenden welt verstanden werden, die nicht unbedingt immer in einem engeren zusammenhang mit den darauffolgenden sätzen stehen müssen, welche sie ja eigentlich thematisieren sollen. eine form loser, hingeworfener verschlingungen, die von satz zu satz oftmals nur auf sich selbst verweisen – und im ganzen gesehen ein schlendern durch die unendliche variabilität aller satz-inhalte. DJ.s verfahren heute mit tonabschnitten in ähnlicher weise, nur gebundener, adaptierter.“
(Peter Veit)