Achim Hochdörfer
Cy Twombly – Das skulpturale Werk
ISBN: 978-3-85415-280-4204 Seiten, 36 Farb- u. zahlreiche S/W-Abb., brosch., neuwertig, erschienen 2000
Es ist ein eigentümliches Phänomen, daß die Geschichte der modernen Skulptur maßgeblich von Malern geprägt wurde. Seit den frühen Assemblagen von Pablo Picasso, den Ready-mades von Marcel Duchamp und den Materialbildern von Kurt Schwitters wurde die Objektkunst zum bevorzugten Terrain der sogenannten Maler-Bildhauer.
Auch Cy Twombly (1928 – 2011) läßt sich in diese Tradition der Maler-Bildhauer einreihen. Bereits 1946, im Alter von 18 Jahren, begann Twombly neben Bildern auch Skulpturen zu schaffen. Bis 1959 entstanden mehrere Werkgruppen, von denen sich jedoch nur 15 Arbeiten erhalten haben, zehn weitere sind zumindest fotografisch bezeugt. Nach 1959 folgt dann eine siebzehnjährige Pause, in der sich Twombly allein auf seine Malerei konzentrierte. Erst 1976 wendete er sich wieder der Skulptur zu, überraschenderweise mit zuvor nicht gekannter Intensität und Kontinuität. In den Jahren zwischen 1976 und 1995 sind insgesamt 124 Werke entstanden. Bedenkt man, daß Twombly im gleichen Zeitraum lediglich 59 Gemälde geschaffen hat, dann wird die herausragende Stellung der Skulptur in seinem Spätwerk deutlich.
Die vorliegende Studie stellt erstmals das skulpturale Werk von Twombly in seiner Gesamtheit vor. Dabei werden die Skulpturen nicht als bloßes Nebenprodukt aufgefaßt, sondern als ein geschlossener und eigenständiger Bereich, der durchaus ohne die Stütze der Malerei bestehen kann.