Anfang der 90er Jahre ging Leo Zogmayer dazu über, die ins Narrative, Mimetische und Expressive reichenden Komponenten seiner Kunst durch die verstärkte Konzentration auf die Erstellung primärer Objekt- bzw. Werkstrukturen zu hinterfragen, abzuschwächen und sich damit auch neue Perspektiven für Wahrnehmungserfahrungen zu erarbeiten. Mit Raum- und Wandobjekten, deren Konzeption auf klaren geometrischen und stereometrischen Grundformen und Volumina basierte, wurden für Raum und Wände skulpturale Markierungen geschaffen, die sich zwar der Vorstellung des Bildhaften und Skulpturalen nicht versagten bzw. als autonome Gebilde wahrgenommen werden konnten, die sich aber darüberhinaus – als in malerischer Schwärze und Schwere präsente Objekte – zu installationsartigen, raumbezogenen Inventarien formierten und sowohl den Weg wie auch den Blick des Betrachters kanalisierten.
Die sich an den Wänden skulptural gebende „Malerei“ und die im Raum postierten malerischen „Skulpturen“ entwarfen gemeinsam eine Korrespondenz miteinander verschliffener Traditionen. Eines verhüllte das andere, die Malerei erschien skulptural, die Skulptur hingegen malerisch drapiert. Als ob die verschiedenen Medien erst zu sich selbst „durch das jeweils andere in Distanz gebracht“ Sichtbarkeit erlangten. (Auszug aus dem einleitenden Text von Rainer Fuchs)
Leo Zogmayer
*1949 in Krems, NÖ, lebt in Wien und Krems an der Donau
1975-1981 Studium an der Universität für Angewandte Kunst
Leo Zogmayer künstlerische Medien sind Zeichnung, Druckgrafik, Fotografie, Computerzeichnung, Malerei und Skulptur. Seit Ende der Achtziger realisiert er raumgreifende Kunstprojekte in unterschiedlichen architektonischen und städtebaulichen Kontexten als auch an der Schnittstelle zum Design.
1998 u. 2000 Leiter der Klasse für Ästhetik des Raums an der Internationalen Sommerakademie Topolcianky/Slowakei.
Ab den 1990er-Jahre entstehen auf klaren geometrischen Grundformen basierende Raum- und Wandobjekte, im Zuge weiterer Bildreduktion entstehen Wort- u. Text-Installationen und Objekte im öffentlichen Raum.
Zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland.
Auszeichnungen und Preis u.a.
1984 Österreichisches Staatsstipendium für bildende Kunst
1985 Theodor-Körner-Preis
1986 Adolf Schärf Kunstpreis Wien
1996 Kulturpreis des Landes Niederösterreich
1999 Georg Eisler Preis
2014 Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst
2019 Großes Ehrenzeichen für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich
Die Vorzugsausgabe besteht aus:
Dem Buch „Leo Zogmayer“ als Hartband, Karton 3 mm mit Leinenrückenbindung, und einer Mappe mit je 3 Radierungen, Mappe Karton 3 mm ebenfalls mit einer Leinenrückenbindung, 51,5 x 37 x 1 cm, Namensprägung,
Deckblatt und 3 Blatt Kaltnadel-Radierungen „o.T.“ auf Aluminiumplatten gedruckt im Atelier des Künstlers auf Fabrino Rosapina 285 g, Blattformat je 50 x 35 cm, Plattenformat je 17 x 21 cm, monogrammiert, datiert, nummeriert,
Auflage 40 + 5 E.A., erschienen 1996
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