Dieter Sperl
absichtslos
ISBN: 978-3-85415-414-3136 Seiten, Hartband mit SU, erschienen 2007
Die schreckenerregensten Dinge des Lebens werden von den Protagonisten in Nebensätzen erzählt. Sperl legt seine Figuren in Beiseln und Lokalen an. Lässt sie thematisch um Kulinarisches und anderes kreisen, währenddessen das Grauen, die Einsamkeit, die Angst ganz nebenbei erwähnt werden. Nicht zu übersehen die spirituellen Bezüge, die der Autor sparsam einsetzt und im Text inhaltlich so geschickt verankert, dass sie nicht anzuzweifeln sind. (Petra Ganglbaur, „gangway.net“)
Sperl protokolliert Szenen des Wiener Alltags, seine Erzählungen speisen sich aus Erinnerungen an vergangene Begegnungen und Erlebnisse, nächtliche Träume und überwundene Krisen, von denen die unterschiedlich oft wiederkehrenden Figuren, Künstler, Frühpensionäre, Asylbewerber, Angestellte, sich oder einem Gegenüber, Zeugnis ablegen. Es wird vom Tod erzählt, von Obdachlosigkeit und Einsamkeit, von drohendem Wahnsinn und Lebensangst, doch stets scheu, in leisen Zwischentönen, eingebettet in Gespräche über Waldviertelknödel und Avocadocremesuppe, über Turnschuhe und Kätzchen, als könnte der ihnen innewohnende Schrecken durch den profanen Alltag gebannt werden. (Martina Wunderer, Literaturhaus Wien)
Klarheit und Konzentration auf das Wesentliche sind Sperls ästhetische Leitlinien, und er erreicht mit „Absichtslos„ eine lapidare Eleganz, wie sie sonst etwa Zen-buddhistischen Gärten zu eigen ist. (Paul Pechmann, „Falter“)
Sperls vielfältig-gleichmäßige Beobachtungen, Stimmungen, stillen Protokolle und Träume bilden ein Gesellschaftsporträt, das weit über Wien hinausweist.
(Wilhelm Hengstler, „Korso“)
Die Abgründe finden sich in den Nebensätzen. (Marianne Fischer, Kleine Zeitung)