Eeva-Liisa Pelkonen
Achtung Architektur!
ISBN: 978-3-85415-185-2280 Seiten, 32 Farb- und 158 S/W-Abb., Hartband mit SU, erschienen 1996
Zu diesem Buch ist eine Vorzugsausgabe von Volker Giencke erschienen
(s. unter Vorzugsausgaben).
Architektur, die überrascht, schockiert, mitunter sogar bedrohlich wirkt. Das ist das Thema dieser spannenden Abhandlung über einen Komplex von Bauten, der seit den späten 70er und frühen 80er Jahren zunehmend die internationale Aufmerksamkeit erregt hat, als Graz und Wien die „radikale Ecke“ der europäischen Architektur repräsentierten. Eeva-Liisa Pelkonen erforscht, wie weit diese Architektur an die Grenzen der Tradition der Moderne geht und stellt dabei eine Richtung vor, die im Ausland wenig bekannt und doch sehr bedeutend für den herrschenden theoretischen Diskurs ist. Die architektonische Avantgarde Österreichs, die sich nach 45 im Kontext eines marxistisch-freudianisch beeinflußten Klimas herausbildete, stellt die traditionellen Paradigmen „Objekthaftigkeit“, „kompositionelle Form“, „programmatische Funktionalität“ und „räumliche Geschlossenheit“ in Frage. Vielmehr liegt hier der Schwerpunkt auf dem Fiktionalen und Phantastischen, das die Autorin innerhalb der Tradition der Moderne verkörpert sieht. Pelkonen betreibt eine fundierte Analyse einzelner Arbeiten von Volker Giencke, Günther Domenig, Klaus Kada, Helmut Richter, COOP Himmelblau, Haus-Rucker-Co u.a. unter Berücksichtigung der „psychischen“ Dimension von Architektur. Dabei untersucht sie auch deren historische und kulturelle Hintergründe in philosophischen Erörterungen zu Heidegger, Bloch, Derrida und Merleau-Ponty. Ebenso einbezogen wird die Rolle der bildenden Kunst der Nachkriegszeit am Beispiel von Joseph Beuys, Gerhard Richter, Francis Bacon und den Wiener Aktionisten.
Eeva-Liisa Pelkonen, gebürtige Finnin, unterrichtet Architektur-Design und -Theorie an der Yale School of Architecture. Von 1988-1992 lebte sie in Graz, wo sie mit Volker Giencke, dessen Arbeiten eine zentrale Position in diesem Buch einnehmen, zusammenarbeitete. Stipendien: 1992-1994 Stipendium des Österreich. Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung; 1992-1993 Fulbright Stipendium; 1994 Sonia Schimberg Prize, Yale School of Architecture Mitglied der SAFA (Vereinigung finnischer Architekten) und der SARV (Vereinigung finnischer Kritiker) Zahlreiche Lehraufträge, Veröffentlichungen in finnischen Architekturzeitschriften, Projektbeteiligungen in Finnland, den USA und Österreich.