Martin Disler
Das Gedränge der Götter Der Wucher des Menschen
ISBN: 978-3-85415-053-474 Seiten, 53 Duoton-Abbildungen, Hartband mit SU,
neuwertig, erschienen 1987
Die Arbeiten Martin Dislers sind narrativ, ohne eine eindeutige, für den Betrachter verbindliche Geschichte zu erzählen. Das betrifft nicht nur den Zeichner oder Maler, sondern auch den Plastiker, wie er hier zum erstenmal in dieser Publikation vorgestellt wird.
Urformen, Verschlossenes – die möglichen Bezüge zum Fetisch, zum Gegenstand, dem suggestive Kraft innewohnt, der Subjekt und nicht Kunstobjekt darstellt – sind Begrifflichkeiten, die sich aus Dislers Plastiken assoziativ erschließen. Diese Plastiken zwingen den Betrachter zur Bewegung, zum Dialog, der auffordert, den Begriff von Zeit als Zeitlichkeit zu überwinden, die Reise anzutreten über die Zeitlichkeit hinaus, die Zeit als etwas Zyklisches und nicht als etwas Lineares anzusehen. Auf den ersten Blick erscheinen die Plastiken Martin Dislers wie archäologische Fundstücke, Zeugnisse einer Katastrophe in tiefer Vergangenheit oder eines gegenwärtigen Unglücksfalls. Die Kraft der Überzeitlichkeit in diesen Werken wirkt wie ein Ausweis dessen, daß alle Dinge, selbst die einander entferntesten und gegensätzlichsten, in einer festen Einheit koexistieren, die im Begriff Wunde umrissen ist.
Mit Texten von:
Demosthenes Davvetas, Martin Disler und Wolfgang Drechsler