Anton Marcolin
Das Œuvre
ISBN: 978-3-85415-385-680 Seiten, zahlr. Farbabb., Hartband, neuwertig, erschienen 2006
Vielfältig war die Tragik von Marcolins Leben. 1928 in der Zwischenkriegszeit geboren, die für viele ökonomische Katastrophe und Hunger bedeutete, aufgewachsen während des omnipräsenten Nationalsozialismus mit dessen Kriegswahn sowie dessen Entartete-Kunst-Propaganda, war der zu Kriegsende 17jährige offensichtlich ungeachtet aller Mißlichkeiten vom unbändigen Willen zu einer künstlerischen Laufbahn geprägt.
In Klagenfurt, Graz und später in Wien (1948 bis 1952 bei Wotruba studierend), zeigen seine Frühwerke bereits beachtlichen Formwillen. Innerhalb weniger Jahre entsteht trotz des allgemeinen Informationsmangels der Nachkriegszeit ein Werk, das sich nicht nur mit dem seiner Lehrer, sondern auch mit dem seiner Kollegen Bertoni, Decleva, Eder, Pillhofer und anderen messen kann. Die ständige Auseinandersetzung mit den Werken und Theorien der internationalen Vorbilder wie Rodin, Moore, Boccioni ließ ihn schnell zu eindrucksvollen Lösungen seiner plastischen Formprobleme gelangen. Für die österreichische Plastik ist die Wiederentdeckung des Werks von Anton Marcolin eine ungemeine Bereicherung, auch wenn das Œuvre bis zu seinem tragischen Tod bei einem Autounfall 1956 relativ klein bleiben sollte.