Joachim Jäger
Robert Rauschenberg – Das zivilisierte Bild
ISBN: 978-3-85415-250-7312 Seiten, 32 Farb- u. zahlr. S/W-Abb., brosch., erschienen 1999
„Ein paar Socken taugen ebenso für die Malerei wie Leinwand, Pinsel, Terpentin und Öl“ – mit diesen lakonischen Worten kommentierte der Amerikaner Robert Rauschenberg seine wohl wichtigste Erfindung: die sogenannten „Combine-Paintings“. Es sind große, schillernde Materialbilder aus Blechen, Reifen, Hölzern und Haushaltswaren, die um 1960 den Blick für die komplexe Ästhetik des Alltags eröffneten und den Weg für die Pop-Art ebneten.
Die späten „Combine-Paintings“ der Jahre 1960 bis 1962 sind der Höhe- und Schlußpunkt dieser berühmten Serie. Sie zeichnet ein radikalisiertes Collage-Prinzip aus: Reale, dreidimensionale Objekte sind mit dem flachen Leinwandbild konfrontiert, elektrische Apparate treffen auf abstrakte Malerei, einfache Fundstücke des Alltags werden an hehre Ideale der Kunst gekoppelt – Kombinationen, die unweigerlich zu ironischen Fragen nach den Grenzen und Möglichkeiten des traditionellen Bildes führen.
Diese Monographie dokumentiert die große künstlerische Umbruchphase von Robert Rauschenberg in New York um 1960. Zugleich ist es die erste wissenschaftliche Studie, die ausschließlich den berühmten „Combine-Paintings“ gewidmet ist.
Dr. Joachim Jäger studierte Kunstwissenschaften, Germanistik und Empirische Kulturwissenschaften in Tübingen, Philadelphia, München und Karlsruhe.
Er ist Leiter der Neuen Nationalgalerie Berlin.