Götz Schrage
Der Schwärmer
ISBN: 978-3-85415-363-4320 Seiten, brosch., neuwertig, erschienen 2004
Was haben uns die 80er Jahre gebracht? Die CD und den Analverkehr – beides Scheiße!!
Gleich im Vorwort lügt der Autor, dass sich die Balken biegen, wenn er behauptet, garantiert nichts von Literatur, Fußball und Sex zu verstehen.
Götz Schrage, zuvor als Spieler, Fotograf und Pop-Musiker erfolgreich, kennt das Milieu. Wenn er seinen Ich-Erzähler auf ständiger Suche nach der Einen und Einzigen durch die Straßen taumeln lässt, wird jeglicher Barfly-Mythos heftig strapaziert und kein Klischee ausgelassen: sich prügelnde Araber, messerstechende Jugoslawen, sich-zu-Tode-saufende Wiener, dämonische Ukrainerinnen u.ä. – einerseits ist DER SCHWÄRMER also zweifellos ein Männer-Buch der übelsten Sorte, aber was das Buch von den Machwerken inszenierten Rabaukentums unterscheidet, ist die Vitalität und kindliche Ernsthaftigkeit, mit der er seinen Helden auflaufen und auf die Schnauze fallen lässt, um ihn im nächsten Abenteuer wieder hingebungsvoll ganz oben zu positionieren.
Bis jetzt war ja alles recht lehrreich und amüsant. Ich habe mal schnell die verflossenen Kapitel durchgelesen. Nun, ohne mich zu loben, es läuft super. Ein bisschen Zeitgeschichte, ein wenig Philosophie und viel Sex. Perfekt!!!! Ich glaube, nach diesem Buch wird die Welt nicht mehr dieselbe sein. Männer werden sich weniger schämen dafür, daß sie eben Männer sind. Frauen werden ihre Männer besser verstehen. Und die Jungs brauchen dann nicht mehr alles selber ausprobieren. Sie können dann ruhig ein paar Dinge auslassen? Ja aber, kann ich jetzt so brillant weitermachen?!! Ich werde mir Mühe geben.
Vögeln und Volkswirtschaft – Richard Gere und ich – Der Liebe Gott und das Escort-Service – Gedanken über den Tod und das Delphinschwimmen – Meine Rolex-Daytona – Der mit dem Hund tanzt – Das Denken der Frauen – Fahrrad und Ferrari – Nick Hornby ist eine Nutte – Lionel Hampton ist tot – Schwule im Supermarkt – Blasen und Neumond – Männliche Sexgeräusche – Spieltheorie – Joe Strummer und die scharfe Karin – Peter Breughel und der Motherfucker…