Peter Pessl
DIE DAKINI-DIALOGE, Aufzeichnungen aus dem Himalaya, Teil 1
ISBN: 978-3-85415-397-9120 Seiten, brosch., erschienen 2006
In den Ländern des Himalaya-Raumes, Indien, Tibet, Nepal usw., bedeutet eine Dakini (Sanskrit: Himmelstänzerin) ein Wesen, das im Bereich der Gottheiten und Geistwesen, aber auch als erleuchtete menschliche Praktizierende und Lehrerin auftreten kann. Im tantrischen Vajrayana-Buddhismus stellt sie eine der drei Wurzeln der religiösen Praxis dar.
In Peter Pessls Dakini-Dialogen ist die Dakini die ebenso fiktive wie reale Reiseführerin auf einer Expedition des Erzählers in das im Norden Indiens, an der Grenze zu Tibet gelegene Spiti-Tal. Zugleich ist sie seine Übersetzerin vom Gesehenen und Erlebten zum Beschriebenen sowie von den vertrauten Geistern und Dämonen zu den unbekannten Gottheiten, Geistern und Legenden des Himalaya. Verwandt scheint sie den geflügelten Musen und Genien der westlichen Mythologie als Botin, Förderin der Künste und Wissenschaften, als schöpferisches weibliches Prinzip. Die Provokation des Erzählers ist es, mit den Mitteln moderner Literatur einen poetischen Reiseführer zu versuchen, der die Spiritualität des Himalaya, die von drei Weltreligionen und ethnischem Pluralismus geprägte Kultur jenseits einer touristischen Grammatik der Attraktionen erfasst.
… das Berichten über das scheinbare, fallende Reisen … während wir doch in Wahrheit nirgendwo seien, hingelangten, hinkämen, (sofern die Silben) von den Schallquellen nirgendwo ankämen, stillstünden, einem Zaunpfahl gleich auf der Weide stehen wir still, eine schwarze Stele seien wir, ein Totenmal, das Reisen aber nur ein Vorwand …, Karnevalsbühne und Folie für das Zerstreuen jedes Mittelpunkts …