Alfred Zellinger
DIE MEDIENMASCHINE
ISBN: 3-85415-106-3176 Seiten, brosch., neuwertig, erschienen 1992
Urbanität wird durch Medien begründet, Stadtraum ist Medienraum: die tägliche heilige Schrift, der tägliche Bilderausch, die Welt aus der Sicht einer Kamera, die Riten des Mediengebrauchs.
Ein junger Urbanist, von Medien fasziniert und abgestoßen zugleich, verdingt sich beim marktbeherrschenden Boulevardblatt des Landes, berichtet, zitiert und kommentiert, was dort geschieht – vordergründig ambivalent bis affirmativ, mehr und mehr distanziert, zynisch.
Längst regiert dieses Blatt anstelle der Regierungen das Land, setzt seine Interessen durch: Da wird ein missliebiger Künstler verfolgt, die Aufführung seines Werks soll verhindert werden; da wird einem populistischen Politiker zur Macht verholfen, da wird dieser Politiker auch noch gehalten, nachdem ihm seine „schmutzigen Tricks“ längst – von anderen Medien – nachgewiesen wurden …
Material für diese Ereignisse lieferten mehrere bekannte europäische Zeitungen; die Schlagzeilen sind wörtliches Zitat, die Gemeinheiten Anspielungen auf reale Begebenheiten.
Was ist die der Mediengesellschaft entsprechende literarische Form?
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