Franzobel

DIE MUSENPRESSE

ISBN: 978-3-85415-134-0

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208 Seiten, brosch., erschienen 1994


Aus einem Roman von Margarete Lanner. Mit vielen Bildnachweisen.

Literatur in der ruinösen Zweigstelle einer Literaturarchäologie. Franzobel nähert sich einem „toten“ Text, einem objet retrouvé. Ein fast siebzig Jahre altes Manuskript wird abermals einer literarischen „Ubermalung“ zugeführt. Einfügungen. Nachzeichnungen. Streichungen. Rekonstruktion und/oder Dekonstruktion?

Ein vergilbtes Stück Papier. Madeleine. Ein Roman. Eine gefeierte Filmdiva mit literarischen Ambitionen. Photographien. In Pappschachteln deponiert schlummert ein nie veröffentlichtes Manuskript in einem siebzigjährigen Dornröschenschlaf vor sich hin. Eine Vermutung. Es muß wohl dieselbe Muse gewesen sein, die der jungen Margarete Lanner einst die Feder in die Hand legte und heute den gleichaltrigen, nämlich um gut siebzig Jahre jüngeren Franzobel über deren Nachlaß stolpern ließ.

Die Muse verfängt sich im braungelben Zelluloid, verheddert sich in den Satzzeilen, bleibt an den Bildern hängen und fängt an zu lesen. Zwischen den Zeilen. Hinter der Schrift beginnt die Musenpresse auf Hochtouren zu laufen.

Der Text und sein Leser. Die Dichterin und ihre Musenpresse: „Einerseits die metaphorische, zum Symbolismus drängende Sprachverwendung einer autobiographischen Muse, deren WortgIäubigkeit in den Realismus drängt, in die eindeutige Narration, andererseits ein Einmachglas voll Solipsismus, worin Sprachskeptizismus und experimentelle Schreibformen Tempel hüpfen, eine Synthese einbraten, eine unerhörte Liebe.“


Franzobel

* 1967 in Vöcklabruck; lebt als freier Schriftsteller in Wien; bis 1991 bildender Künstler; erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter 1995 den Ingeborg-Bachmann-Preis sowie 2002 den Arthur- Schnitzler-Preis.

Foto:© MMR, RitterGallery

Bisher erschienene Titel im Ritter Verlag:

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