Erró
Von Mao bis Madonna
ISBN: 978-3-85415-200-2216 Seiten, 55 Farb- u. 50 S/W-Abb., dt./engl., brosch.,
neuwertig, erschienen 1996
(Hg.) Museum Moderner Kunst, Stiftung Ludwig Wien
Erró wurde in den 1960er Jahren weltberühmt. Wie kein anderer Maler seiner Generation konnte er die Ausläufer des Kalten Krieges thematisieren. Aggressive, bewaffnete chinesische Krieger, die hinter Fensterfronten stehend in amerikanische Wohnzimmer schauen, waren Metaphern für die „Gelbe Gefahr“, die die Ängste damals beflügelten.
Mit seinen Bildern hat Erró einen riesigen Bilderatlas unserer Gesellschaft geschaffen. Zentrale Themen seiner Arbeit, wie die Chinesische Kulturrevolution, der Vietnamkrieg, Meisterwerke der Malerei, Raumfahrt und Wissenschaft, Erotik und Science-Fiction-Szenen werden im Katalog retrospektiv sichtbar gemacht.
In der Zwischenzeit weiß man ihn als Pop-art-Künstler und auch als Comic-Künstler einzustufen. Ausgehend von politischen Propagandaplakaten, Karikaturen, Zeitschriften und Offset-Wiedergaben von Meisterwerken der Malerei entstehen ausschließlich Bilder von Reproduktionen. Erró arbeitet damit solange und intensiv wie nur wenige Künstler der Gegenwart an der Sichtbarmachung jener allgegenwärtigen Bilderwelten, deren zunehmende Selbständigkeit in der Mediensphäre der Konsumgesellschaft eines der zentralen Phänomene unserer Epoche darstellt.
Mit Beiträgen von: Robert Fleck, Lorand Hegyi, Erró, Jan Kriz und Gunnar B. Kvaran.