Erwin Wurm
ISBN: 978-3-85415-151-7152 Seiten, 42 Farb- u. 83 S/W-Abb., brosch., erschienen 1995,
mit Beiträgen von: Stephan Berg, Rainer Fuchs, Lóránd Hegyi, Jérome Sans,
Andreas Spiegel, Laura Trippi, Roland Wäspe u.a.
(Hg.) Museum moderner Kunst Wien
Zentrales Anliegen des österreichischen Bildhauers Erwin Wurm ist das Prozeßhafte und Transformatorische als Grundlage eines neuen medien- und gattungsüberschreitenden Skulpturenbegriffes. Bildhauerei ist bei ihm die kreative Veranschaulichung von Prozessen, für die es im alltäglichen Leben Vergleichbares gibt. Der Katalog dokumentiert die Staubobjekte sowie eine Reihe neuer Videoarbeiten. Das Verkleiden und die durch die Verrenkungen des Körpers ausgelösten Verformungen der Bekleidung, wie sie einige Videoarbeiten zeigen, besitzen ebenso ihre Vorbilder im realen Leben wie die Staubobjekte.
Die vergänglichen Staubobjekte versinnbildlichen als fragile Zustandsbilder die Veränderung ebenso wie die zu skulpturalen Körpern verformten Textilobjekte. Sie thematisieren die Entmaterialisierung auf radikale Weise durch Reduktion der Objekte und projizierten Bilder zu Spuren, die den Betrachter zur Rekonstruktion der Ursachen und Prozeßverläufe anregen.
Angesichts der Arbeiten von Erwin Wurm wird die Wahrnehmung selbst als prozessuales Geschehen bewußt, das auf unüberprüfbare Rekonstruktionen und Imaginationen angewiesen ist.