Karl Ferdinand Kratzl
Fleischfisch, Dialoge, Quadrologe, Sexologe
ISBN: 978-3-85415-396-2176 Seiten, brosch., neuwertig, erschienen 2006
Es sind die großen alten Fragen, mit denen Karl Ferdinand Kratzl die Leserinnen und Leser auf der Bühne seines neuen Buches konfrontiert, also die alttestamentarischen, prinzipiellen und fundamentalen Fragen.
Warum sind Semmelesser etwas Besseres als die Brotesser? Warum immer nur Todesurteile und keine Erlösungen? Warum sind wir da? Warum ausgerechnet wir? Und warum die Eile?
Kratzls neues Buch ist ein Nachtkastlbuch für Fortgeschrittene, das uns zum geistigen Ping-Pong-Spiel auf höchstem Niveau einlädt. Es erspart uns keinesfalls poetische Ohrfeigen und Weisheitswatschen, bietet uns aber Lehrstunden an austriakischer Satzverbiegung und Wortabschneiderei.
Am Ziel kam die Einsicht. Es waren nicht drei Fragen, sondern nur zwei. Das hat mich sehr beruhigt. Wieder nach Hause zurückgehatscht, mit blutigen Blasen an den Füßen angekommen, nehme ich ein lauwarmes Fußbad mit Rosmarin. Da schießt mir die dritte Trara-Frage in das Hirn: „Gibt es Fragen?“
Nein! Natürlich gibt es keine Fragen. Aber es gibt Fragende, die nichtvorhandene Fragen erfinden und dann leiden wie Schweine, weil sie glauben, daß eine Frage erst dann eine Ruhe gibt, wenn eine Antwort auf sie gefunden worden ist. Nur das Fragen alleine läßt die Menschen unbefriedigt. Ohne erhellende Antwort können sie nie: „Trara!“ rufen. Vielleicht gelingt Dir, als Arzt und Kunstexperte, ein kleines Trara-Erlebnis! Greif mich an! Untersuche mich mit Deinen zarten Würschtelfingern. Vielleicht findest Du einen kleinen Tumor. Löse meine Verspannungen!