Günter Eichberger

Fragmente einer anarchistischen Poetik

ISBN: 978-3-85415-688-8

Preis: 15,00

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ca. 130 Seiten, brosch., Frühjahr 2025

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Im vorliegenden Band geht Günter Eichberger Lektürespuren von Klassikern des Anarchismus (Lafargue, Bakunin, Proudhon) sowie anarchistisch inspirierten Surrealisten in Texten österreichischer Literat:innen nach. Vom „Einmannstaat“ Konrad Bayers bis zum „Birnall“ des Helmut Schranz, von Oswald Wieners „bioadapter“ bis zur „Tagediebin“ Stefanie Sargnagels reichen die Untersuchungen von Konzepten der Verweigerung sozialer Verhaltensgebote. Eichberger spürt überraschende Filiationen zum internationalen Anarchismus auf und führt ein neues Paradigma in die jüngere Literaturgeschichte ein: Wolfgang Bauer, Gunter Falk werden ebenso wie Alois Brandstetter oder Wilhelm Hengstler unter dem Blickwinkel der Anarchismus-Rezeption besprochen.
Im Abgleich von Detailbetrachtungen zu Roman- und Dramenhelden mit biographischen Fakten manifestieren sich Widersprüche einer Künstler:innen- Szene, deren sozioökonomischer Rahmen von Sozialpartnerschaft und einem staatlich institutionalisierten Förderwesen geprägt ist.

Gegenüber thesenartiger Verallgemeinerung favorisiert Eichberger den Blick auf das Besondere des jeweiligen Text-Zusammenhangs und bricht – auch in der Kompositionsart seines Buchs – eine Lanze für ästhetisches Abweichlertum. Anekdoten aus dem Leben des Autors und seiner Künstlerfreunde und Kollegen künden von jener romantischen Sehnsucht nach einem anderen, von jeglichem Utilitarismus und Zwang befreiten Sein: ein ebenso wehmütiger wie heiterer Nachruf auf die „Individualanarchisten austriazistischer Prägung“, als welche sich H.C. Artmann, Helmut Eisendle und Peter Rosei einst in selbstironischer Geste bezeichneten.


Günter Eichberger

* 1959 in Oberzeiring, Steiermark,
lebt als freiberuflicher Schriftsteller in Graz.
Ab 1978 Studium der Germanistik und Anglistik an der Karl-Franzens-Universität in Graz, 1984 Promotion.
Danach ca. ein Jahr lang Schulbibliothekar am Carneri-Gymnasium in Graz und für zwei Semester Lehrbeauftragter am Germanistischen Institut der Karl-Franzens-Universität Graz.
Seit 1987 Stücke, Hörspiele und Prosabände.

Zahlreiche Auszeichnungen und Stipendien, zuletzt erhielt
Günter Eichberger den Literaturpreis des Landes Steiermark 2020.

Bisher erschienene Titel im Ritter Verlag:

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