Richard Wall
HerzAsphaltMörderGrubenRhapsodie
ISBN: 978-3-85415-211-896 Seiten, brosch., neuwertig, erschienen 1997
Ein Jägersmann marschiert mit seinem Hund die Autobahn entlang und stellt dabei Mutmaßungen an über das Flachgewalzte unter seinem Blickfeld und das brunftige Naturschauspiel von Fauna und Flora, zersetzt von Asphalt und Beton. Die Frau führt zu Hause einen Monolog mit ihrem von Zecken zersetzten Kater, der Mann wiederum monologisiert mit seinem Freund, dem Herrn Karl. Die einzelnen Reden, Feiertagsansprachen, kreisen assoziativ-rhetorisch vom Jägerlatein über die Maurersprache bis zum Stammtisch der Einheimischen, bei denen die Motoren absaufen. Die Bilderpirsch und Stoffhuberei der Programmhersteller, die für dieses Jagd-Natur-Schauspiel von Einschaltquoten und Gehirnausschaltquoten sorgen, brauen sich in der Rede von Richard Walls Erzähler zu einer Schnittfolge tödlicher Prozesse/Exzesse zusammen, angelegt auf das tägliche Vergessen, Verdrängen & Verblöden.