Irmgard Bohunovsky-Bärnthaler
Kunst ist gestaltete Zeit – Über das Altern
ISBN: 978-3-85415-402-0264 Seiten, S/W-Abb., brosch., neuwertig, erschienen 2007
Ist Kunst gestaltete Zeit? Warum ist es möglich, daß einzelne Kunstwerke (z. B. Jahrtausende alte Höhlenmalerei) direkt und so ganz unverbraucht zu uns sprechen? Wir alle wollen etwas zurücklassen, das über unsere eigene Lebensspanne hinaus uns präsent sein läßt. Bei einem Kunstwerk stimmt sozusagen alles – nichts ist zu viel, nichts zu wenig. In der Zeit gestaltet, sie überdauernd. Dieses „Nachhaltigkeitsprinzip“ ist auch das, was jene bewegt, die Kunst sammeln, ihr Orte errichten und diesen Orten ihren Namen geben.
Erinnerungskultur als Moment der Erneuerung? Hatten Denkmäler und Monumente die Funktion, über die Zeit hinaus von Großtaten und Opfertum Zeugnis abzulegen, so sind heute Mahnmale Zeichen von Schuld und Eingeständnis dieser Schuld. Was ist die Voraussetzung jeglicher Erneuerung? Die menschliche Fähigkeit, in die Zukunft zu denken, macht Altern und Vergänglichkeit erst bewußt und läßt uns Strategien entwickeln, gegen das Naturgesetz anzukämpfen. Gestaltung als bewußter Akt, Dauer zu schaffen.
Vortragsband zum 8. Symposium im Stift Ossiach am Ossiacher See in Kärnten,
herausgegeben von Irmgard Bohunovsky-Bärnthaler
Mit Beiträgen von:
Oliver Rathkolb Österreichische Geschichtspolitik und die Zweite Republik,
Beat Wyss Ewige Jugend,
Wolfgang Ullrich Wie altert Kunst? Alterungsphänomene,
Astrit Schmidt-Burkhardt Das Diagramm als Gedächtnisform,
Christoph Leitgeb Eine kleine Rhetorik des Schreibens über das Altern,
Robert Pfaller „Die Jugend eines Wissens“. Über Vorzeitigkeiten und Nachträglichkeiten in Philosophie, Alltagskultur und Kunst,
Brigitte Felderer Wunderkinder und Playboys. Von der Unmöglichkeit zu altern,
Anna Schober Jetztzeit, der Mythos des neuen, jungen Lebens und das Alterswerk der Avantgardisten,
Rainer Metzger Staging und Aging. Über das Altern in der Epoche seines Konstruktivismus,
Claus Leggewie „Meine Bilder sind klüger als ich“. Gerhard Richter und die deutsche Erinnerungskultur