Andreas Okopenko
METEORITEN
ISBN: 978-3-85415-230-9320 Seiten, brosch., erschienen 1998
„In blitzerhellten „Mikrostrukturen“ erhellte sich mir, dem 15- bis 45-jährigen Spitz- und Stumpfbuben all jener Jahre, immer wieder das Wesen + Unwesen der Epoche. Es war nun intellektuell nicht zu integrieren, auch eine Datensammlung wollte/ sollte/konnte ich den Wissenschaftern nicht vorwegpfuschen, nur etwas von der Gestimmtheit suchte ich einzufangen, so wie ich sie aus Lebenssekunden und Traumtangenten, mitmenschelnd Angefreutem und massenmedial Angeärgertem gewonnen habe. (…) Wie auch in Wirklichkeit alles voll Meteoritenstaub ist, voll angerissener, nicht weiter ausgeführter (oder gar zu Ende gedachter) Gedanken, so sollte es auch in diesem Roman sein.
Die „Meteoriten“ sind ein Roman um Bauch und Kopf, Menschen und Dingkram, Liebe und Fremdheit, Tod und Mundwerk, Zeit und Kosmos, Unruhe wegen Sehnsucht, Unruhe wegen Resignation, Protokoll von Arbeit und Dummheit, Politik und Verkäuflichkeit, Stadt und Land, Naivität und Intellekt, Notizbuch krauser Fakten, Gefühle, Meinungen und Visionen, des vielfältigen homo homini lupus, ein Liebeslied an diese Zeit, ein Schade um den Menschen. (…)
Auch dieser Roman ist wieder lyrisch. Sein heimlich-unheimlicher Sinn ist ja die Psychomelodie; und ist das Ergreifende des nichtwiederkehrenden Existenzaugenblicks, in Hokku-Gesinnung pars pro toto einzufangen versucht, den japanischen Gott im Quak und im Wassertropfen. Weil „Meteoriten“ ein „historischer“ Roman sind, geht es, wie schon angetippt, diesmal nicht um die Knotenpunkte für Möglichkeiten sondern um eine eindeutig gehabte Wirklichkeit.“
(Andreas Okopenko: Ein Autorenwort zur zweiten Ausgabe)
„Okopenkos Werk als solches ist geeignet, liebgewonnene und gern gepflegte Gegensätze aufzuweichen. … So wie sich der Autor mit den Gegenspielern der Wiener Gruppe wieder ausgesöhnt hat, … so steht auch sein Werk im Zeichen der Versöhnung von Experiment und Eklektizismus, Avantgarde und Realismus.“
(FALTER, 3/1999)