Peter Gorsen
Passagen der Bildsatire durch den globalen Medienoptimismus. Das Bildniswerk von Florentina Pakosta im Rückblick auf die Physiognomika Franz Xaver Messerschmidts u. Arthur Schopenhauers.
ISBN: 978-3-85415-498-3192 Seiten, zahlr. S/W-Abb., brosch, erschienen 2014
Der Essay von Peter Gorsen versteht sich als Revision traditioneller, romantischer Physiognomik, die beispielhaft ein Messerschmidt und Schopenhauer, der eine ästhetisch, der andere theoretisch, jeder seinem eigenen Prinzip folgend, hinterlassen haben.
Kann ein anachronistisch-manuelles Individualmedium wie die physiognomisch-mimische Bild(nis)satire Florentina Pakostas unter dem Regime der neuen immateriellen Kommunikationsmedien und elektronischen Bildproduktion sich noch wirksam behaupten? Welche kritischen Ausdrucksmöglichkeiten eröffnen sich für ein inhaltlich erweitertes Blickfeld feministischer Aufklärung inmitten der sozialen Integration der visual culture?
Im kritischen Rückblick auf Messerschmidts selbstreferenzielles, irrational-hieroglyphisches Menschenbild, aber auch auf die Schutz- und apotropäischen Abwehrfunktionen, die es gewährt, hat sich Pakosta schließlich rationale, rollenkritische Qualitäten bildlicher Darstellung angeeignet, die eine Verlustbilanz des medial entfremdeten, geschlechtsundemokratischen Menschen und seiner mienensprachlichen Verstellungskünste aufmachen.