Jan Christ

Rauchschrift

ISBN: 978-3-85415-094-7

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98 Seiten, brosch., neuwertig, erschienen 1991


Schreiben als Konzentration; früher entgangene Befindlichkeiten und Befunde deutlich zu machen, ohne neue Erwartungen auszudrücken, bestimmt in zunehmendem Maße Jan Christs Auffassung von Sprache. Seine „Rauchschrift” ist das Ergebnis einer sprachlichen Reduktion, die sich aus früheren Fassungen, die noch eine Dramaturgie und Steigerung, Höhepunkt und Ende erkennen lassen, zu der nun vorliegenden konzentriert.

Rauchschrift” ist eine Bewegung von Sprache in einem einzigen Strang ohne Hinauf und Hinunter, in Kreisen, die nicht mehr geschlossen, sondern offen, Spiralen sind. Es sind dies Spiralen eines Wanderers, der sich in der Sprache auf die Wanderschaft begibt als einer, der den Weg achtet, nicht ankommt. Die Offenheit nicht als Programm, sie ergibt sich von selbst, wie das Dasein ausschließlich als offen, nicht abschließbar, nicht beendbar angesehen werden kann.

Rauchschrift” benennt sich nach einer Kindheit der Ebenen, wo Rauchfäden lange in der Abendluft standen, ihre Horizontalen schrieben. Der Schriftsteller sucht sie aufzuschreiben, festzuhalten in Schriftzeichen, die so unmöglich sind wie jedes Festhalten des Vergänglichen.


Jan Christ

* 1934 in Genthin, Sachsen-Anhalt (D)

In den Kriegsjahren in Polen, nach dem Krieg in Mitteldeutschland, kein Abitur. Schauspieler und Buchhändler in der DDR bis 1957. Flucht nach Westdeutschland. Jahrelang ohne festen Wohnsitz. Nach der Flucht Studium der Pädagogik in Göttingen über den
2. Bildungsweg, von 1962 bis 1974 im Niedersächsischen Schuldienst tätig. Seit 1974 freier Schriftsteller,
1986 Literaturförderpreis der Stadt Hamburg,
seit 2005 lebt Jan Christ in Berlin.

Bisher erschienene Titel im Ritter Verlag:

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