Raymond Hains
ISBN: 978-3-85415-180-7108 Seiten, 29 Farb- u. 22 S/W-Abb., brosch.,
neuwertig, erschienen 1996
(Hg.) Museum moderner Kunst Wien
Raymond Hains, der in der Weiterführung des künstlerischen Erbes Duchamps sowie der dadaistischen Collage steht, vertrat kontinuierlich eine der radikalsten Positionen im Kunstgeschehen der 2. Hälfte dieses Jahrhunderts.
Hains ist ausgebildeter Photograph und begann mit sogenannten „hypnagogischen“ Photos: mit einem speziell konstruierten, geriffelten Objektiv photographierte er Objekte, Schriftzüge und Plakate, wodurch die Motive zersplittert und aufgefächert wurden.
1960 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der legendären Nouveau Realistes. Diese Bewegung formulierte eine klare Opposition zur akademischen, abstrakten Malerei, wie sie von der Ècole de Paris und dem Informel vertreten wurden und suchte die Verbindung zum Alltagsleben durch die Einbringung von Realitätsfragmenten und -materialien in die Kunst. Bereits 1963 distanziert sich der Künstler wieder von der Gruppe.
1949 wird er erstmals mit seinen Affiches lacérées (Plakatabrisse) bekannt. Es handelt sich um millimeterdicke Plakatschichten, die er von öffentlichen Plakatwänden herunterreißt und im Studio wieder auf Leinwand aufzieht. Das Konzept von herkömmlicher Malerei wird ersetzt durch die zufällige Komposition vorgefundenen Materials, in der aber durchaus poetische oder malerische Spuren anklingen.
Der Katalog dokumentiert die Ausstellung im Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien
(28.9. – 29.10.1995) mit einem Querschnitt durch das Werk von den Anfängen bis zur Gegenwart.
Mit Beiträgen von N. Bourriaud, R. Fleck, L. Hegyi, M. Nuridsany, R. Ohrt