Wolfgang Koelbl

Tokyo Superdichte

ISBN: 978-3-85415-281-1

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248 Seiten, 48 Farbabb., brosch., erschienen 2000


Tokyo – Metro – Hauptknotenpunkte. Die Zentralstation Shinjuku bearbeitet täglich mehr als 3.400.000 Aus- und Einsteiger. Die extreme Bewegungsleistung und ein Stadtgefüge kollidieren an einem Punkt. Schockwellen, Chaos, Verformungen.

Der unmittelbare Einflußbereich dieser Kollision wird zum Trümmerfeld des Stadt- und Architekturbegriffes. Hier versagen die bekannten Denkmodelle des urbanen und architektonischen Raumes inklusive seiner Subkonzepte: Orientierung, Wahrnehmung, der Begriff des Gebäudes, Zuordnungen wie innen und außen, die Unterscheidung in real und irreal, etc. Die analytische Zerlegung dieser Ausnahmesituation bringt zuallererst ein Funktionsmodell eines superdichten Gefüges. Im Zuge der Analyse drängt aber immer deutlicher eine zweite Betrachtungsebene in den Vordergrund, noch dazu eine äußerst überraschende: Was zuerst als Extremvariante einer Stadt anmutet, entpuppt sich Schritt für Schritt als das Gegenteil, als Nicht-Stadt. Am Ende steht die Erkenntnis, daß Superdichte überhaupt nur funktionieren kann, wenn sie alles vermeintlich Städtische abwirft und zu einem reinen Zustand der Intensität wird, wie man ihn sonst nur aus Kunst, Musik, Medien kennt. Die Stadt entledigt sich ihrer selbst.

Ausgehend vom extremen Pendlerverkehr in der Zentralstation der Tokyoter U-Bahn, analysiert Wolfgang Koelbl das Versagen der bekannten Denkmodelle des urbanen und architektonischen Raumes. Theoretische Anarchie als Existenzgrundlage und maximale Verdichtung als Programm.

In einer literarischen und ebenso strukturierten Herangehensweise wird die Stadt in ihre Raum- und Funktionsschichten zerlegt. Die phänomenologische Untersuchung „Tokyo Superdichte” drängt zu einer neuen Sicht auf die Funktionsabläufe und Auswirkungen von Architektur und Urbanität.
(Gabriele Ruff, in: Architektur-Fachmagazin, Febr. 2001)

Wer wird in Zukunft die Umwelt gestalten? Die Architekten? Die Baukonzerne? Die Masse Mensch? … Die Texte sind stark genug, um Bilder im Kopf entstehen zu lassen; das könnte ein Teil der Architekturpublikationszukunft sein.
(Der Standard, 16. 12. 2000)


Wolfgang Koelbl

Studium der Architektur in Wien, USA und England;
1996-1997 Research Program Tokyo,
1999 Artist in Residence MAK Schindler, Los Angeles,
einige Preise, darunter
1994 Friedrich Zotter Gedächtnispreis.
Organisiert laufende Architekturevents, zuletzt Supernatural,
Drive by Video Projection, Los Angeles.
Arbeitsschwerpunkt Architekturtheorie.

Lehrt an der TU Wien.

Bisher erschienene Titel im Ritter Verlag:

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