Günter Eichberger
ÜBERALL IM ALL DERSELBE ALLTAG
ISBN: 978-3-85415-306-1136 Seiten, brosch., erschienen 2001
„Er bereitet seinen Untergang vor. Wenn er ihm glückt, geht er damit auf Tournee.“
Günter Eichberger ist zurück! Sein neuer Band versammelt Remixes, d. h. Paraphrasen zu oder Anspielungen („Was du nicht willst, daß man dir tut, das tust du deinen Figuren an“) auf Texte von großen Autoren wie Beckett, Kafka, Novalis, Canetti, Burroughs, Rosegger und anderen. Zwischen den Prosatexten können sich die Leser jeweils an kurzen Einfalls-Stationen ausrasten. Die Eichbergerschen Ein- und Ausfälle sind keine Aphorismen im klassischen Sinn, keine Lebensweisheiten, eher schon Unsinns- und Gedankensprünge – die Forschungsreise eines Autors durchs Bewußtsein im Lauf eines Jahres …
Einzeilige Gedichte im Zyklus der Jahreszeiten, Refrains zu ungesungenen Liedern – immer wieder kreisen die Sätze um das Thema des Ichs („Seht her, wie ich leide. Schaut weg, ich muß lachen“) bzw. des Autoren-Egos („Er hat wenige Leser, aber die besten“).
Vom nicht verbesserungswürdigen Tod ist die Rede („Er hat sein Leben versäumt, nur beim Tod war er rechtzeitig“), aber auch von normalen Alltagserfahrungen („Eifersucht verspüren, wenn wildfremde Frauen andere Männer küssen“).
Weiters bietet der Band Weichenstellungen („Eine Sammlung dummer Gedanken bedeutender Denker“) großer Philosophen (Pascal, Schopenhauer, Nietzsche, Wittgenstein …), Ansätze zu Kurzporträts plus Hilfestellungen („Man kann mit jedem Problem zu mir kommen. Ich helfe beim Verzweifeln daran“) und Parallelgedanken zu großen Aktions- und Pop-Künstlern.
Einen „Entertainer mit aggressivem Drive“ nannte die Kleine Zeitung (4/01) jüngst den Autor, als dieser erstmals öffentlich zur Stromgitarre gegriffen hatte, und die „Kronen-Zeitung“ schrieb gar von einer würdigen Lou Reed-Nachfolge …